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:* Der Stundenlohn der Waldarbeiter liegt bei 30-34 Pfennig (([[Habbel 1995]], S. 241) (sts) | :* Der Stundenlohn der Waldarbeiter liegt bei 30-34 Pfennig (([[Habbel 1995]], S. 241). (sts) | ||
:* Die Stadt Altenkirchen hat mit Dieperzen 3562 [[Einwohner]] ([[Hermanns 1969]], S.222) (eb) | :* Die Stadt Altenkirchen hat mit Dieperzen 3562 [[Einwohner]] ([[Hermanns 1969]], S.222). (eb) | ||
:* In der Stadt besteht ein Lager des freiwilligen Arbeitsdienstes, der in der Umgebung Rodungs- und Meliorationsaufgaben ausführt. ([[Amt Altenkirchen 1936]] S.6) (eb) | :* In der Stadt besteht ein Lager des freiwilligen Arbeitsdienstes, der in der Umgebung Rodungs- und Meliorationsaufgaben ausführt. ([[Amt Altenkirchen 1936]] S.6) (eb) | ||
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:* Unter der Bevölkerung der Stadt leben 120 Personen, von denen in der Sprache der Zeit 107 als "Volljuden" bezeichnet werden, 10 als "Mischlinge" (vgl. [[Kuss 1998]]) gelten und drei nichtjüdische Ehefrauen sind. ([[Blohm 2008]], S.18) - Ihnen gehören 31 [[jüdische Gewerbebetriebe]], darunter 12 Viehhandel, 5 Textilhandel und 4 Metzgereien. ([[Blohm 2008]], S.166) (eb) | :* Unter der Bevölkerung der Stadt leben 120 Personen, von denen in der Sprache der Zeit 107 als "Volljuden" bezeichnet werden, 10 als "Mischlinge" (vgl. [[Kuss 1998]]) gelten und drei nichtjüdische Ehefrauen sind. ([[Blohm 2008]], S.18) - Ihnen gehören 31 [[jüdische Gewerbebetriebe]], darunter 12 Viehhandel, 5 Textilhandel und 4 Metzgereien. ([[Blohm 2008]], S.166) (eb) | ||
:* Von Altenkirchen aus wird eine kleine Schrift aus der Feder von Gertrud Zillich vertrieben mit dem Titel ''Leidgeprüft'' - Lebenserfahrungen unserer Kaiserin Auguste Viktoria. | :* Von Altenkirchen aus wird eine kleine Schrift aus der Feder von Gertrud Zillich vertrieben mit dem Titel ''Leidgeprüft'' - Lebenserfahrungen unserer Kaiserin Auguste Viktoria. (?) | ||
:'''1. Januar''' - Bürgermeister Blank, seit 1. April 1920 im Amt Altenkirchen tätig, kann insgesamt auf eine 25-jährige Tätigkeit als Bürgermeister zurückblicken (Siegblätter Nr. 300, 28.12.1932). (ak) | |||
:'''ab 1. Januar''' - Der Ortslohn für gewöhnliche Tagarbeiter beträgt pro Tag für männliche Personen unter 16 Jahren 1,20 RM, für weibliche 0,90 RM, zwischen 16 und 21 Jahren für männliche 2,00 RM, für weibliche Arbeitskräfte 1,50 RM, über 21 Jahren für männliche 3,00 RM, für weibliche Arbeitskräfte 2,00 RM. ([[AZ]], 16.12.1932) (eb) | :'''ab 1. Januar''' - Der Ortslohn für gewöhnliche Tagarbeiter beträgt pro Tag für männliche Personen unter 16 Jahren 1,20 RM, für weibliche 0,90 RM, zwischen 16 und 21 Jahren für männliche 2,00 RM, für weibliche Arbeitskräfte 1,50 RM, über 21 Jahren für männliche 3,00 RM, für weibliche Arbeitskräfte 2,00 RM. ([[AZ]], 16.12.1932) (eb) | ||
:'''2. Januar''' - Die "Siegblätter. Lokal-Anzeiger für den Kreis Altenkirchen, den Oberbergischen Kreis, für Siegerland und Westerwald" drucken den letzten Teil der in Fortsetzungsfolgen gebrachten Heimaterzählung "Die Hexe von Altenkirchen" von Josef Reuter ([[Siegblätter]] Nr. 1, 2.1.1933). | :'''2. Januar''' - Die "Siegblätter. Lokal-Anzeiger für den Kreis Altenkirchen, den Oberbergischen Kreis, für Siegerland und Westerwald" drucken den vierten und letzten Teil der in Fortsetzungsfolgen gebrachten Heimaterzählung "Die Hexe von Altenkirchen" von Josef Reuter ([[Siegblätter]] Nr. 1, 2.1.1933; Teil 1-3 ebd. Nr. 300-302, 28.-30.12.1932). (ak) | ||
:* In Altenkirchen finden im Saal Langenberg Verhandlungen zwischen führenden Mitgliedern des Landbundes und des Bauernvereins statt mit dem Ziel, eine Einheitsorganisation der Landwirte zu bilden (General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Nr. 14.521, 02.01.1933, S. 6; Siegblätter Nr. 303, 31.12.1932). Solche Verhandlungen finden im Januar in allen Ämtern des Kreises Altenkirchen statt. Ende des Monats wird gemeldet, es sei eine Einigung erzielt, fortan sei der Rheinische Bauernverein die einzige Interessenorgansisation der Landwirte (General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Nr. 14.540, 25.01.1933, S. 2). (ak) | |||
:'''Ende Januar''' - Der Gemeinderat Altenkirchen appelliert an alle Hausbesitzer, bei der Aufnahme von Mietern von auswärts vorsichtig zu sein. In letzter Zeit habe man "eine starke Zuzugsfreudigkeit" registriert und befürchtet, diese Personen könnten über kurz oder lang der Fürsorge anheim fallen. Der Bürgermeister hat veranlasst, dass künftig jedem Zuzug von auswärts eine Verhandlung vorausgeht. ([[WZ]], Nr. 24, 28.1.1933) (ak) | :'''Ende Januar''' - Der Gemeinderat Altenkirchen appelliert an alle Hausbesitzer, bei der Aufnahme von Mietern von auswärts vorsichtig zu sein. In letzter Zeit habe man "eine starke Zuzugsfreudigkeit" registriert und befürchtet, diese Personen könnten über kurz oder lang der Fürsorge anheim fallen. Der Bürgermeister hat veranlasst, dass künftig jedem Zuzug von auswärts eine Verhandlung vorausgeht. ([[WZ]], Nr. 24, 28.1.1933) (ak) | ||
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:'''4. Februar''' - Wegen Grippe- und Masernerkrankungen werden alle Schulen der Stadt Altenkirchen durch den Kreisarzt bis zum 13. Februar geschlossen. ([[Siegblätter]] 7.2.1933, S. 5) (eb) | :'''4. Februar''' - Wegen Grippe- und Masernerkrankungen werden alle Schulen der Stadt Altenkirchen durch den Kreisarzt bis zum 13. Februar geschlossen. ([[Siegblätter]] 7.2.1933, S. 5) (eb) | ||
:'''9. Februar''' - Landrat Dr. Boden beruft den Kreistag für den 23. Februar nach Altenkirchen ein. ([[Siegblätter]] 9.2.1933, S. 5) | :'''9. Februar''' - Landrat Dr. Boden beruft den Kreistag für den 23. Februar nach Altenkirchen ein. ([[Siegblätter]] 9.2.1933, S. 5) (eb) | ||
:'''17. Februar''' - Das preußische Innenministerium fordert von der Polizei, dass die ''nationalen Verbände'' (SA, SS und Stahlhelm) unterstützt, als ''stattsfeindlich'' deklarierte Organisationen dagegen schärfstens bekämpft werden. ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 9, 22.2.1933, S.169) (eb) | :'''17. Februar''' - Das preußische Innenministerium fordert von der Polizei, dass die ''nationalen Verbände'' (SA, SS und Stahlhelm) unterstützt, als ''stattsfeindlich'' deklarierte Organisationen dagegen schärfstens bekämpft werden. ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 9, 22.2.1933, S.169) (eb) | ||
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:'''12. März''' | :'''12. März''' | ||
:* Nach der Kommunalwahl ist die Stadt mit Eugen Heinemann und Paul Wiezorke (beide NSDAP), dem Obersteuersekretär Paul Klein (Zentrum), Hermann Lichtenthäler und Fritz Hassel (beide Kampffront Schwarz-Weiß-Rot) im Kreistag vertreten. ([[Landkreis Altenkirchen 1992]], S.109) (eb) | :* Nach der Kommunalwahl ist die Stadt mit Eugen Heinemann und Paul Wiezorke (beide NSDAP), dem Obersteuersekretär Paul Klein (Zentrum), Hermann Lichtenthäler und Fritz Hassel (beide Kampffront Schwarz-Weiß-Rot) im Kreistag vertreten. ([[Landkreis Altenkirchen 1992]], S.109) (eb) - Die Zusammensetzung des neu gewählten Kreistages ist auch Gegenstand der Berichterstattung im General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Nr. 14.581, 14.03.1933, S. 6. (ak) | ||
:* Als Ergebnis der vorgezogenen Kommunalwahl setzt sich der Altenkirchener [[Gemeinderat 1918-33|Gemeinderat]] wie folgt zusammen: NSDAP: Adolf Jahn, Gärtnermeister; Willi Lehmann, Metzgermeister; Wilhelm Kraemer, Hauptlehrer; Wilhelm Zilles 2, Schornsteinfegermeister; Karl Schäfer, Klempnermeister. - SPD: Ernst Nöllgen, Maurerpolier. - Zentrum: Dr. Laurenz Burmann, Kreissyndikus; Ferdinand Becker, Bauunternehmer. - [Liste] Gemeinwohl: August Schäfer, Bauunternehmer. - Vereinigte Bürgerliste: Karl Spahr 2, Schreinermeister; Hermann Wirths, Lokomotivführer. - [Liste] Bachmann: Heinrich Bachmann, Kaufmann. ([[WZ]], Nr. 63, 15.3.1933) (ak) | :* Als Ergebnis der vorgezogenen Kommunalwahl setzt sich der Altenkirchener [[Gemeinderat 1918-33|Gemeinderat]] wie folgt zusammen: NSDAP: Adolf Jahn, Gärtnermeister; Willi Lehmann, Metzgermeister; Wilhelm Kraemer, Hauptlehrer; Wilhelm Zilles 2, Schornsteinfegermeister; Karl Schäfer, Klempnermeister. - SPD: Ernst Nöllgen, Maurerpolier. - Zentrum: Dr. Laurenz Burmann, Kreissyndikus; Ferdinand Becker, Bauunternehmer. - [Liste] Gemeinwohl: August Schäfer, Bauunternehmer. - Vereinigte Bürgerliste: Karl Spahr 2, Schreinermeister; Hermann Wirths, Lokomotivführer. - [Liste] Bachmann: Heinrich Bachmann, Kaufmann. ([[WZ]], Nr. 63, 15.3.1933) (ak) | ||
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:'''15. März''' - Auf allen öffentlichen Gebäuden, auch den Schulen werden die alte Reichsflagge und das Hakenkreuzbanner gehisst. ([[Siegblätter]] 15.3.1933, S. 5) (eb) | :'''15. März''' - Auf allen öffentlichen Gebäuden, auch den Schulen werden die alte Reichsflagge und das Hakenkreuzbanner gehisst. ([[Siegblätter]] 15.3.1933, S. 5) (eb) | ||
:'''vor 16. März''' | :'''vor (?) 16. März''' | ||
:* Sehr ausführlicher Bericht über Ausschreitungen gegen jüdische Geschäftsleute in Altenkirchen, genaues Datum nicht mitgeteilt: In Altenkirchen treffen abends ein angeblicher Standartenführer aus dem Oberbergischen und sein Begleiter per Auto ein, beide uniformiert. Sie "befehlen ihnen in Uniform begegnenden Altenkirchener SA-Leuten, ihnen zu folgen. Dann gingen sie in die verschiedenen jüdischen Geschäfte der Stadt und verlangten Geld, z. T. hohe Beträge, und Kleidungsstücke. Sie bekräftigten ihre Forderungen mit Drohungen der Geschäftsschließung und mit der Waffe in der Hand. Teilweise kam man ihren Forderungen nach. Zwischendurch besuchten sie Wirtschaften. So war es nicht verwunderlich, daß die Leute bald eine sensationslüsterne Menge im Gefolge hatten. Im Schuhgeschäft Davis, das gegen 7.30 Uhr den Laden bereits geschlossen hatte, klingelte der Anführer längere Zeit an der Privateingangstür. Dem am Fenster und später an der Tür erscheinenden Dienstmädchen befahl er, zu öffnen. Als dies nicht geschah, trat er auf die Straße zurück und feuerte vier oder fünf Schüsse in das Oberlicht des Schaufensters. Auch wurde eine Glasscheibe der Tür eingeschlagen. Hier versuchte dann ein hiesiger SS-Mann, dem Unbesonnenen die Waffe abzunehmen, dieser drohte jedoch mit Schießen. Von hier gingen dann die SA-Leute ins Hotel Weißgerber, vor dem sich dann allmählich eine nach Hunderten zählende Menschenmenge angesammelt hatte. Auch der inzwischen hinzugekommenen Polizei gegenüber weigerte sich der Fremde, seine Pistole abzugeben. Die hiesigen führenden Nationalsozialisten, die das Tun des fremden Standartenführers selbstverständlich verurteilten, versuchten mit allen Mitteln, die Ruhe aufrecht zu erhalten." In der Nacht aus Waldbröl anreisende Nationalsozialisten tragen dann angeblich zur Klärung des Falles bei; der angebliche Standartenführer namens Fuchs aus Waldbröl soll bereits aus der NSDAP ausgeschlossen gewesen sein; er wird mit seinem Begleiter "festgesetzt". ([[WZ]], Nr. 64, 16.3.1933) (ak) | :* Sehr ausführlicher Bericht über Ausschreitungen gegen jüdische Geschäftsleute in Altenkirchen, genaues Datum nicht mitgeteilt: In Altenkirchen treffen abends ein angeblicher Standartenführer aus dem Oberbergischen und sein Begleiter per Auto ein, beide uniformiert. Sie "befehlen ihnen in Uniform begegnenden Altenkirchener SA-Leuten, ihnen zu folgen. Dann gingen sie in die verschiedenen jüdischen Geschäfte der Stadt und verlangten Geld, z. T. hohe Beträge, und Kleidungsstücke. Sie bekräftigten ihre Forderungen mit Drohungen der Geschäftsschließung und mit der Waffe in der Hand. Teilweise kam man ihren Forderungen nach. Zwischendurch besuchten sie Wirtschaften. So war es nicht verwunderlich, daß die Leute bald eine sensationslüsterne Menge im Gefolge hatten. Im Schuhgeschäft Davis, das gegen 7.30 Uhr den Laden bereits geschlossen hatte, klingelte der Anführer längere Zeit an der Privateingangstür. Dem am Fenster und später an der Tür erscheinenden Dienstmädchen befahl er, zu öffnen. Als dies nicht geschah, trat er auf die Straße zurück und feuerte vier oder fünf Schüsse in das Oberlicht des Schaufensters. Auch wurde eine Glasscheibe der Tür eingeschlagen. Hier versuchte dann ein hiesiger SS-Mann, dem Unbesonnenen die Waffe abzunehmen, dieser drohte jedoch mit Schießen. Von hier gingen dann die SA-Leute ins Hotel Weißgerber, vor dem sich dann allmählich eine nach Hunderten zählende Menschenmenge angesammelt hatte. Auch der inzwischen hinzugekommenen Polizei gegenüber weigerte sich der Fremde, seine Pistole abzugeben. Die hiesigen führenden Nationalsozialisten, die das Tun des fremden Standartenführers selbstverständlich verurteilten, versuchten mit allen Mitteln, die Ruhe aufrecht zu erhalten." In der Nacht aus Waldbröl anreisende Nationalsozialisten tragen dann angeblich zur Klärung des Falles bei; der angebliche Standartenführer namens Fuchs aus Waldbröl soll bereits aus der NSDAP ausgeschlossen gewesen sein; er wird mit seinem Begleiter "festgesetzt". ([[WZ]], Nr. 64, 16.3.1933) - Unter der Schlagzeile "Terrorakte eines früheren SS-Mannes in Altenkirchen" berichtet die Bergische Wacht Nr. 61, 17.03.1933, über die Vorfälle und datiert die Meldung auf den 16.03.1933. (ak) | ||
:'''16. März''' - Die NSDAP stellt klar, dass örtliche Anträge auf Absetzung von Beamten und Vorschläge über die Neubesetzung der Stellen nur über den Gauleiter laufen dürfen. ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 16, 22.3.1933, S.281) (eb) | :'''16. März''' - Die NSDAP stellt klar, dass örtliche Anträge auf Absetzung von Beamten und Vorschläge über die Neubesetzung der Stellen nur über den Gauleiter laufen dürfen. ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 16, 22.3.1933, S.281) (eb) | ||
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:'''6. April''' - Die Siegblätter melden die Beurlaubung von Landrat Dr. Boden mit sofortiger Wirkung.([[Siegblätter]] 6.4.1933, S. 5) (eb) | :'''6. April''' - Die Siegblätter melden die Beurlaubung von Landrat Dr. Boden mit sofortiger Wirkung.([[Siegblätter]] 6.4.1933, S. 5) (eb) | ||
:* Kreisbaurat Metzler und Wohlfahrtsdirektor Hohl werden verhaftet | :* Kreisbaurat Metzler und Wohlfahrtsdirektor Hohl werden verhaftet (Landkreis Altenkirchen 1992, S. 105; vgl. auch General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Nr. 14.604, 10.04.1933, S. 11). Metzger wurde zunächst verurteilt, seine Verurteilung wurde später aufgehoben, er aber aus dem Amt entlassen. (eb) (ak) | ||
:'''7. April''' | :'''7. April''' | ||
:* Kreisleiter | :* Kreisleiter Wetter "rechnet" in der Kreistagssitzung in der Stadthalle mit der Parteienwirtschaft und dem Landrat "ab" ([[Krämer 2001]], S.107-109). (?) - Die erste Sitzung des neu gewählten Kreistages soll nach einer ersten Ankündigung im Kreisständehaus stattfinden (General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Nr. 14.598, 03.03.1933, S. 8), wird dann aber in der Stadthalle abgehalten. Recht ausführliche Berichterstattung dazu in General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Nr. 14.605, 11.04.1933, S. 9. Zum Stadtbild heißt es da: "Hakenkreuzfahne an Hakenkreuzfahne und schwarz-weiß-rote Fahnen in überreicher Zahl gaben dem Straßenbild der Kreisstadt eine ganz besonderes Gepräge." (ak) | ||
:* Das ''Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums'' ([[Reichsgesetzblatt]] Nr. 34, 7.4.1933, S.175-179) erlaubt die Entlassung jüdischer und nicht politisch gewünschter Beamter aus dem Dienst. Es war in den beiden Tagen zuvor in Altenkirchen schon vollzogen worden. ([[Landkreis Altenkirchen 1992]], S.104-105) (eb) | :* Das ''Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums'' ([[Reichsgesetzblatt]] Nr. 34, 7.4.1933, S.175-179) erlaubt die Entlassung jüdischer und nicht politisch gewünschter Beamter aus dem Dienst. Es war in den beiden Tagen zuvor in Altenkirchen schon vollzogen worden. ([[Landkreis Altenkirchen 1992]], S.104-105) (eb) | ||
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:'''22. April''' - Mit der Verordnung ''über die Zulassung von Ärzten zur Tätigkeit bei den Krankenkassen'' ([[Reichsgesetzblatt]], Nr. 42, 25.4.1933, S.222-223) wird den jüdischen Ärzten die wirtschaftliche Grundlage entzogen. In Altenkirchen muss Dr. Simon seine Praxis aufgeben. ([[Blohm 2008]], S.166) (eb) | :'''22. April''' - Mit der Verordnung ''über die Zulassung von Ärzten zur Tätigkeit bei den Krankenkassen'' ([[Reichsgesetzblatt]], Nr. 42, 25.4.1933, S.222-223) wird den jüdischen Ärzten die wirtschaftliche Grundlage entzogen. In Altenkirchen muss Dr. Simon seine Praxis aufgeben. ([[Blohm 2008]], S.166) (eb) | ||
:'''23. April''' - In Altenkirchen wird eine Führergemeinschaft für die Landwirtschaft des Kreises gebildet. Ihr gehören Vertreter der NSDSAP, des Landbundes und der Bauernschaft an. | :'''23. April''' - In Altenkirchen wird eine Führergemeinschaft für die Landwirtschaft des Kreises gebildet. Ihr gehören Vertreter der NSDSAP, des Landbundes und der Bauernschaft an. ([[Siegblätter]] 28.4.1933, S. 5) (eb) | ||
([[Siegblätter]] 28.4.1933, S. 5) (eb) | |||
:'''24. April''' - Der bereits beurlaubte Landrat Dr. Boden wird in den einstweiligen Ruhestand versetzt ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 27, 10.5.1933, S.530) und im Januar 1934 pensioniert. ([[Lilla 2005]], S.15-16) Der bisherige Landrat Dr. Boden wird in den einstweiligen Ruhestand versetzt. ([[Siegblätter]] 26.4.1933, S. 5) (eb) | :'''24. April''' - Der bereits beurlaubte Landrat Dr. Boden wird in den einstweiligen Ruhestand versetzt ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 27, 10.5.1933, S.530) und im Januar 1934 pensioniert. ([[Lilla 2005]], S.15-16) Der bisherige Landrat Dr. Boden wird in den einstweiligen Ruhestand versetzt. ([[Siegblätter]] 26.4.1933, S. 5) (eb) | ||
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:'''15. Mai'''- Das Staatsministerium erlässt ein Gesetz zum bäuerlichen Erbhofrecht. ([[Gesetzsammlung]], Nr. 34, 17.5.1933, S.165-183) (eb) | :'''15. Mai'''- Das Staatsministerium erlässt ein Gesetz zum bäuerlichen Erbhofrecht. ([[Gesetzsammlung]], Nr. 34, 17.5.1933, S.165-183) (eb) | ||
:'''16. Mai''' - Der bisheringe Innungsobermeister der Friseurinnung Flemmer wird nach der Neuwahl zum Ehrenobermeister ernannt. ([[Siegblätter]] | :'''16. Mai''' - Der bisheringe Innungsobermeister der Friseurinnung Flemmer wird nach der Neuwahl zum Ehrenobermeister ernannt. ([[Siegblätter]] 16.5.1933, S. 5) (eb) | ||
:'''17. Mai''' - Die Siegblätter melden im Lokalteil die Bemühungen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, das Sortiment von Titeln zu "reinigen", die dem nationalen Interesse zuwiderlaufen. ([[Siegblätter]] 17.5.1933, S. 6) Damit wird den späteren öffentlichen Bücherverbrennungen vorgegriffen. (eb) | |||
:'''19. Mai''' - Die Tarifhoheit von Arbeitgebern und Arbeitnehmern wird aufgehoben. Stattdessen werden ''Treuhänder der Arbeit'' eingesetzt, die die Löhne festsetzen. ([[Reichsgesetzblatt]], Nr. 52, 20.5.1933, S. 285) (eb) | :'''19. Mai''' - Die Tarifhoheit von Arbeitgebern und Arbeitnehmern wird aufgehoben. Stattdessen werden ''Treuhänder der Arbeit'' eingesetzt, die die Löhne festsetzen. ([[Reichsgesetzblatt]], Nr. 52, 20.5.1933, S. 285) (eb) | ||
:'''20. Mai''' - Beamtenausschüsse als Vertrauensorgane der Beamten werden aufgehoben, weil ''durch die nationale Revolution'' Interessengleichheit zwischen Behördenleitung und Beamtenschaft bestehe. ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 30, 31.5.1933, S.601) (eb) | :'''20. Mai''' - Beamtenausschüsse als Vertrauensorgane der Beamten werden aufgehoben, weil ''durch die nationale Revolution'' Interessengleichheit zwischen Behördenleitung und Beamtenschaft bestehe. ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 30, 31.5.1933, S.601) (eb) | ||
:* - Die SA-Standarten der Kreise Neuwied und Altenkirchen werden zusammengefasst und haben zukünftig in Altenkirchen ihren Hauptsitz unter Standartenführer Pagel. ([[Siegblätter]] 20.5.1933, S. 5) (eb) | |||
:'''23. Mai''' - Gemeinden haben jede Unterstützung für ''staatsfeindliche Parteien, Organisatonen und ihre Presse'' durch Gewährung der Benutzung gemeindeeigener Räume oder Plätze oder ihrer Nutzung zu amtlichen Bekanntmachungen zu unterlassen. ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 30, 31.5.1933, S.602) (eb) | :'''23. Mai''' - Gemeinden haben jede Unterstützung für ''staatsfeindliche Parteien, Organisatonen und ihre Presse'' durch Gewährung der Benutzung gemeindeeigener Räume oder Plätze oder ihrer Nutzung zu amtlichen Bekanntmachungen zu unterlassen. ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 30, 31.5.1933, S.602) (eb) | ||
:'''27. Mai''' - Amtsgerichtsrat Sayn erhält vom Institut für Denkmalschutz in Koblenz eine Belobigung für seine Mitarbeit zu einem demnächst erscheinenden Werk. ([[Siegblätter]] 20.5.1933, S. 5) (eb) | |||
:'''Anfang Juni''' - "Die NSDAP., Ortsgruppe Altenkirchen, zählt jetzt 1000 Mitglieder einschl. der Mitglieder der Unterorganisationen. Die Ortsgruppe wird in 29 Blocks eingeteilt." ([[WZ]], Nr. 134, 12.6.1933) (ak) | :'''Anfang Juni''' - "Die NSDAP., Ortsgruppe Altenkirchen, zählt jetzt 1000 Mitglieder einschl. der Mitglieder der Unterorganisationen. Die Ortsgruppe wird in 29 Blocks eingeteilt." ([[WZ]], Nr. 134, 12.6.1933) (ak) | ||
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:* Das ''Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit'' führt Maßnahmen zur Beschränkung der Beschäftigung weiblicher Arbeitskräfte ein. ([[Reichsgesetzblatt]], Nr.60, 2.6.1933, S.323-329) (eb) | :* Das ''Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit'' führt Maßnahmen zur Beschränkung der Beschäftigung weiblicher Arbeitskräfte ein. ([[Reichsgesetzblatt]], Nr.60, 2.6.1933, S.323-329) (eb) | ||
:* Die Siegbätter melden einen "Skandal im Landbund" Schwere Vorwürfe gegen die Geschäftsführer Erdnüß und Heckenroth. ([[Siegblätter]] 1.6.1933, S. 5) (eb) | |||
:'''2. Juni''' - Der Kreisausschuss überträgt die Betreuung des Kreismuseums für die Zunkunft ehrenamtlich Amtsgerichtsrat Sayn und Hauptlehrer Krämer (General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Nr. 14.646, 02.06.1933, S. 12). (ak) | |||
:'''8. Juni''' - Pfarrer Ludwig Heckenroth begrüßt als Synodalassessor im Jahresbericht des Superintendenten auf der Tagung der Kreissynode Altenkirchen der evangelischen Kirche in Wissen die politischen Veränderungen mit den Worten: "Dazu weht ein neuen Wind unter Gottes gnädiger Leitung im politischen und hoffentlich auch bald im wirtschaftlichen Leben, daß wir wieder einer frohen Zukunft entgegen sehen dürfen." ([[Verhandlungen der Kreis-Synode Altenkirchen 1933]], S. 5) Es war die letzte Tagung bis zum 14.11.1945. (eb) | :'''8. Juni''' - Pfarrer Ludwig Heckenroth begrüßt als Synodalassessor im Jahresbericht des Superintendenten auf der Tagung der Kreissynode Altenkirchen der evangelischen Kirche in Wissen die politischen Veränderungen mit den Worten: "Dazu weht ein neuen Wind unter Gottes gnädiger Leitung im politischen und hoffentlich auch bald im wirtschaftlichen Leben, daß wir wieder einer frohen Zukunft entgegen sehen dürfen." ([[Verhandlungen der Kreis-Synode Altenkirchen 1933]], S. 5) Es war die letzte Tagung bis zum 14.11.1945. (eb) | ||
:* Als Kreisbauernführer wurde Heinrich Krämer aus Unterschützen ernannt. ([[Siegblätter]] 8.6.1933, S. 5) (eb) | |||
:'''13. Juni''' - Auf der Tagung der Kreissynode der Evgl. Kirche wurde Pfarrer Heckenroth als Vertreter zur nächsten Provinzialsynode gewählt. Vertritt er dort den Superintendenten, so wurde Pfarrer Schacht aus Almersbach gewählt, zu seinem Stellvertreter Pfarrer Maas aus Altenkirchen. ([[Siegblätter]] 13.6.1933, S. 5) (eb) | |||
:'''14. Juni''' - Die Schulleiter der Volksschulen und Höheren Schulen werden gedrängt, nach der 3. Durchführungsverordnung vom 6.5.1933 zur Gesetz vom 7.4.1933 von allen Beamten ihrer Schule die Abgabe der Erklärung zu verlangen: ''Ich versichere hiermit dienstlich: Mit sind trotz sorgfältiger Prüfung keine Umstände bekannt, welche die Annahme rechtfertigen könnten, daß ich von nichtarischen Eltern oder Großeltern abstamme; insbesondere hat keiner meiner Eltern- odder Großelternteile zu irgendeiner Zeit der jüdischen Religion angehört.'' ([[Schulblatt]], Nr.7, 1.7.1933, S.78) (eb) | :'''14. Juni''' - Die Schulleiter der Volksschulen und Höheren Schulen werden gedrängt, nach der 3. Durchführungsverordnung vom 6.5.1933 zur Gesetz vom 7.4.1933 von allen Beamten ihrer Schule die Abgabe der Erklärung zu verlangen: ''Ich versichere hiermit dienstlich: Mit sind trotz sorgfältiger Prüfung keine Umstände bekannt, welche die Annahme rechtfertigen könnten, daß ich von nichtarischen Eltern oder Großeltern abstamme; insbesondere hat keiner meiner Eltern- odder Großelternteile zu irgendeiner Zeit der jüdischen Religion angehört.'' ([[Schulblatt]], Nr.7, 1.7.1933, S.78) (eb) | ||
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:'''22. Juni''' - In einem Runderlass werden alle Behördenleiter aufgefordert, alle Personen, die Unzufriedenheit über Maßnahmen der neuen Regierung äußern, als ''Miesmacher'' namhaft zu machen. ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 35, 28.6.1933, S.731-732) (eb) | :'''22. Juni''' - In einem Runderlass werden alle Behördenleiter aufgefordert, alle Personen, die Unzufriedenheit über Maßnahmen der neuen Regierung äußern, als ''Miesmacher'' namhaft zu machen. ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 35, 28.6.1933, S.731-732) (eb) | ||
:'''22. Juni''' - Die SPD wird reichsweit verboten. ([[Siegblätter]] 23.6.1933, S. 1) (eb) | |||
:'''23. Juni''' | :'''23. Juni''' | ||
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:'''3. Juli''' - Der Kreisbauernführer Heinrich Krämer, Unterschützen, fordert alle Bauern auf, sich als Mitglieder des ''Rheinischen Bauernstandes'' anzumelden. Verweigerung bedeutet ''Mangel an Gemeinschaftsgeist''. ([[VW]], 3.7.1933) (eb) | :'''3. Juli''' - Der Kreisbauernführer Heinrich Krämer, Unterschützen, fordert alle Bauern auf, sich als Mitglieder des ''Rheinischen Bauernstandes'' anzumelden. Verweigerung bedeutet ''Mangel an Gemeinschaftsgeist''. ([[VW]], 3.7.1933) (eb) | ||
:* - Alle katholischen Verbände werden aufgelöst. ([[Siegblätter]] 3.7.1933, S. 5) (eb) | |||
:* - Die Kreisleitung der Deutschen Christen Altenkirchen 11 teilt die Gemeindegruppenleiter mit: Hauptlehrer Krämer, Altenkirchen, Pfarrer Schacht, Almersbach, Pfarrer Schareina, Birnbach. ([[Siegblätter]] 3.7.1933, S. 5) (eb) | |||
:'''5. Juli''' - Die Zentrumspartei löst sich auf. ([[VW]], 6.7.1933) (eb) | :'''5. Juli''' - Die Zentrumspartei löst sich auf. ([[VW]], 6.7.1933) (eb) | ||
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:'''10. Juli''' - Im evangelischen Gemeindehaus findet die erste Kundgebung für die Glaubensbewegung ''Deutsche Christen'' statt. ([[VW]], 12.7.1933) (eb) | :'''10. Juli''' - Im evangelischen Gemeindehaus findet die erste Kundgebung für die Glaubensbewegung ''Deutsche Christen'' statt. ([[VW]], 12.7.1933) (eb) | ||
:* - Nach dem Abschluss des Reichskonkordats mit dem Papst werden die Verbote katholischer Organisationen aufgehoben. ([[Siegblätter]] 10.7.1933, S. 1) (eb) | |||
:'''11. Juli''' | :'''11. Juli''' | ||
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:'''12. Juli''' - Unter Aufhebung des Runderlasses vom 24.12.1919 über die Entfernung von Kaiserbildern oder monarchischen Hoheitszeichen in staatlichen Gebäuden wird deren Anbringung wieder gestattet, wenn keine Kosten entstehen. ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 38, 19.7.1933, S.815-16) (eb) | :'''12. Juli''' - Unter Aufhebung des Runderlasses vom 24.12.1919 über die Entfernung von Kaiserbildern oder monarchischen Hoheitszeichen in staatlichen Gebäuden wird deren Anbringung wieder gestattet, wenn keine Kosten entstehen. ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 38, 19.7.1933, S.815-16) (eb) | ||
:* - Die Siegblätter titeln "Die Revolution ist abgeschlossen". ([[Siegblätter]] 12.7.1933, S. 1) (eb) | |||
:'''13. Juli''' - "Keine Staatskirche" Die neue Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche. Zitat aus dem Evangelischen Pressedienst. ([[Siegblätter]] 13.7.1933, S. 2) (eb) | |||
:'''14. Juli''' | :'''14. Juli''' | ||
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:* Es ergeht das ''Gesetz gegen die Neubildung von Parteien'' ([[Reichsgesetzblatt]], Nr. 81, 15.7.1933, S.479), das die NSDAP als einzige legitime Partei anerkennt und so die Grundlage des Parlamentarismus abschafft. (eb) | :* Es ergeht das ''Gesetz gegen die Neubildung von Parteien'' ([[Reichsgesetzblatt]], Nr. 81, 15.7.1933, S.479), das die NSDAP als einzige legitime Partei anerkennt und so die Grundlage des Parlamentarismus abschafft. (eb) | ||
:* Es ergeht das ''Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit'' ([[Reichsgesetzblatt]], Nr. 81, 15.7.1933, S.480), das sich vorrangig gegen jüdische Bürger richtet. (eb) | :* Es ergeht das ''Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit'' ([[Reichsgesetzblatt]], Nr. 81, 15.7.1933, S.480), das sich vorrangig gegen jüdische Bürger richtet. Rechtsmittel können nicht eingelegt werden. ([[Siegblätter]] 31.7.1933, S. 2) (eb) | ||
:* Es ergeht das ''Gesetz über die Neubildung deutschen Bauerntums'' ([[Reichsgesetzblatt]], Nr. 85, 22.7.1933, S.517-518), das die Grundlage der Organisation des ''Reichsnährstandes'' bildet. (eb) | :* Es ergeht das ''Gesetz über die Neubildung deutschen Bauerntums'' ([[Reichsgesetzblatt]], Nr. 85, 22.7.1933, S.517-518), das die Grundlage der Organisation des ''Reichsnährstandes'' bildet. (eb) | ||
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:'''20. Juli''' - Beamte im Dienst oder in Dienstgebäuden grüßen mit ''deutschem Gruß''. Es wird erwartet, dass sie das auch außerhalb des Dienstes tun. ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 40, 26.7.1933, S.859-60) (eb) | :'''20. Juli''' - Beamte im Dienst oder in Dienstgebäuden grüßen mit ''deutschem Gruß''. Es wird erwartet, dass sie das auch außerhalb des Dienstes tun. ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 40, 26.7.1933, S.859-60) (eb) | ||
:'''23. Juli''' - Bei den Kirchenwahlen erhalten die "Deutschen Christen" die Mehrheit in | :'''23. Juli''' - Bei den Kirchenwahlen erhalten die "Deutschen Christen" die Mehrheit in den Deutschen Evangelischen Kirchen des Kreises. ([[Bender 1983]], S.88) (eb) | ||
:'''24. Juli''' - Es ergeht ein Unvereinbarkeitsbeschluss zur Stellung als öffentlich Bediensteter und Mitglied in der Sozialdemokratischen Partei. ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 41, 2.8.1933, S.887) (eb) | :'''24. Juli''' - Es ergeht ein Unvereinbarkeitsbeschluss zur Stellung als öffentlich Bediensteter und Mitglied in der Sozialdemokratischen Partei. ([[Ministerial-Blatt]], Nr. 41, 2.8.1933, S.887) (eb) | ||
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:'''29. Juli''' - Es ergeht eine Verordnung zur Auflösung der kirchlichen Jugendverbände. Der Kreisleiter der Deutschen Christen, der Flammersfelder Pfarrer Heinrich Wilhelm Jakobi, setzt diesen Beschluss im Kreis durch. (eb) | :'''29. Juli''' - Es ergeht eine Verordnung zur Auflösung der kirchlichen Jugendverbände. Der Kreisleiter der Deutschen Christen, der Flammersfelder Pfarrer Heinrich Wilhelm Jakobi, setzt diesen Beschluss im Kreis durch. (eb) | ||
:* - In der Stadthalle findet ein Militärkonzert der SS-Standarte Betzdorf statt. ([[Siegblätter]] 1.8.1933, S. 5) (eb) | |||
:'''1. August''' - Der Ortsgruppenleiter der NSDAP, Hermann Marenbach, wird zunächst als Angestellter in die Kreisverwaltung übernommen. (Schreiben von Hermann Marenbach an den Landeskommissar für die politische Säuberung in Rheinland-Pfalz vom 15.2.1950) (eb) | :'''1. August''' - Der Ortsgruppenleiter der NSDAP, Hermann Marenbach, wird zunächst als Angestellter in die Kreisverwaltung übernommen. (Schreiben von Hermann Marenbach an den Landeskommissar für die politische Säuberung in Rheinland-Pfalz vom 15.2.1950) (eb) | ||
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:'''4. August''' - Ludwig Müller wird als Vertrauter Hitlers in Kirchenfragen Landesbischof der Kirche der Altpreußischen Union. ([[Schneider 1993a]], S.147) (eb) | :'''4. August''' - Ludwig Müller wird als Vertrauter Hitlers in Kirchenfragen Landesbischof der Kirche der Altpreußischen Union. ([[Schneider 1993a]], S.147) (eb) | ||
:'''5. August''' - Unter diesem Datum wird über eine Sitzung des Kreisausschusses berichtet, an den nach dem Gesetz vom 17. Juli [? näher klären, ak] sämtliche bisherigen Zuständigkeiten des Kreistages übergegangen sind (General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Nr. 14.699, 05.08.1933, S. 15). (ak) | |||
:'''7. August''' - Alle aktiven oder ehemaligen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, die bisher Mitglieder der SPD waren , haben eine Erklärung abzugeben, dass sie alle Beziehungen gelöst haben. ([[Schulblatt]], Nr.10, 1.10.1933, S.97) (eb) | :'''7. August''' - Alle aktiven oder ehemaligen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, die bisher Mitglieder der SPD waren , haben eine Erklärung abzugeben, dass sie alle Beziehungen gelöst haben. ([[Schulblatt]], Nr.10, 1.10.1933, S.97) (eb) | ||
:'''8. August''' - Jeder Beamte muss auch die arische Abstammung seiner Ehefrau nachweisen, sonst ist er zu entlassen. ([[Reichsgesetzblatt]], 8.8.1933, S.575) (eb) | :'''8. August''' - Jeder Beamte muss auch die arische Abstammung seiner Ehefrau nachweisen, sonst ist er zu entlassen. ([[Reichsgesetzblatt]], 8.8.1933, S.575) (eb) | ||
:'''10. August''' - Lehrer und Schüler haben sich mit dem Hitlergruß zu begrüßen. ([[Siegblätter]] 10.8.1933, S. 5) (eb) | |||
:'''11. August''' - Die Volkswacht druckt einen inhaltlich sonst recht unbestimmten Vorwurf einer versuchten Vergewaltigung einer Hausangestellten durch den jüdischen Viehhändler Aron Salomon. ([[VW]], 11.8.1933) (eb) Dieser ist Witwer und bereits 75 Jahre alt. Er stirbt am 13.Oktober 1933. (eb) | :'''11. August''' - Die Volkswacht druckt einen inhaltlich sonst recht unbestimmten Vorwurf einer versuchten Vergewaltigung einer Hausangestellten durch den jüdischen Viehhändler Aron Salomon. ([[VW]], 11.8.1933) (eb) Dieser ist Witwer und bereits 75 Jahre alt. Er stirbt am 13.Oktober 1933. (eb) | ||
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:'''12. August''' - Im Rahmen der in ganz Preußen durchgeführten Aktionen gegen kommunistische Parteifunktionäre kommt es auch in Altenkirchen zu Hausdurchsuchungen, bei denen "zahlreiches belastendes Schriftmaterial" beschlagnahmt worden sein soll. Es werden keine Einzelheiten mitgeteilt. ([[WZ]], Nr. 190, 16.8.1933) (ak) | :'''12. August''' - Im Rahmen der in ganz Preußen durchgeführten Aktionen gegen kommunistische Parteifunktionäre kommt es auch in Altenkirchen zu Hausdurchsuchungen, bei denen "zahlreiches belastendes Schriftmaterial" beschlagnahmt worden sein soll. Es werden keine Einzelheiten mitgeteilt. ([[WZ]], Nr. 190, 16.8.1933) (ak) | ||
:'''20. August''' - In Altenkirchen findet anläßlich der Trennung des Kreisbannes der HJ in getrennte Unterbanne für Ober- und Unterkreis ein ''Generalappell'' mit 1200 Teilnehmern statt. Den Feldgottesdienst mit 900 Teilnehmern gestaltet Pfarrer Heckenroth. Er erklärt ''Adolf Hitler sei der von Gott gesandte Führer''. ([[VW]], 22.8.1933) (eb) | :'''19./20. August''' - In Altenkirchen findet anläßlich der Trennung des Kreisbannes der HJ in getrennte Unterbanne für Ober- und Unterkreis ein ''Generalappell'' mit 1200 Teilnehmern statt. Den Feldgottesdienst mit 900 Teilnehmern gestaltet Pfarrer Heckenroth. Er erklärt ''Adolf Hitler sei der von Gott gesandte Führer''. ([[VW]], 22.8.1933) (eb) | ||
:'''24. August''' - Nachdem die SPD zur staatsfeindlichen Organisation (am 22.Juni) erklärt worden ist, wird dem ehemaligen Sozialdemokraten Nöllgen die Ausübung des Mandats untersagt. Zentrumsmitglied Joseph Busch verlässt nach der Selbstauflösung seiner Partei den Gemeinderat , der jetzt nur noch aus NSDAP-Mitgliedern besteht. ([[Landkreis Altenkirchen 1992]], S.106)(eb) | :'''24. August''' - Nachdem die SPD zur staatsfeindlichen Organisation (am 22.Juni) erklärt worden ist, wird dem ehemaligen Sozialdemokraten Nöllgen die Ausübung des Mandats untersagt. Zentrumsmitglied Joseph Busch verlässt nach der Selbstauflösung seiner Partei den Gemeinderat , der jetzt nur noch aus NSDAP-Mitgliedern besteht. ([[Landkreis Altenkirchen 1992]], S.106)(eb) | ||
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:'''14. September''' - Der Schulaufsichtsbezirk Altenkirchen wird wieder eingeführt. ([[VW]], 14.9.1933) (eb) | :'''14. September''' - Der Schulaufsichtsbezirk Altenkirchen wird wieder eingeführt. ([[VW]], 14.9.1933) (eb) | ||
:'''17. September''' - In Altenkirchen findet eine Flugveranstaltung statt. Eine beteiligte Maschine kommt mit einer Bruchlandung zu Boden, ohne dass die Insassen verletzt werden. ([[Siegblätter]] 19.9.1933, S. 5) (eb) | |||
:'''21. September''' | :'''21. September''' | ||
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:'''1. Oktober''' | :'''1. Oktober''' | ||
:* Es findet eine Erntedankfeier mit Gottesdienst und Umzug aller NS-Formationen statt, zu der auch ein Sonderzug aus dem Oberkreis eingesetzt wird. ([[VW]], 2.10.1933) (eb) | :* Es findet eine Erntedankfeier mit Gottesdienst und Umzug aller NS-Formationen statt, zu der auch ein Sonderzug aus dem Oberkreis eingesetzt wird. ([[VW]], 2.10.1933) (eb) - Auf Anordnung der Kreisleitung der NSDAP findet die Erntedankfeier für den Oberkreis in Daaden, für den Unterkreis in Altenkirchen statt ((General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Nr. 14.741, 23.09.1933, S. 8). (ak) | ||
:* Es gibt eine neue Milchpreisregelung für Läden : 0,25 RM für einen Liter Kannenmilch, 0,28 RM für einen Liter Markenmilch ([[VW]], 21.9.1933) (eb) | :* Es gibt eine neue Milchpreisregelung für Läden : 0,25 RM für einen Liter Kannenmilch, 0,28 RM für einen Liter Markenmilch ([[VW]], 21.9.1933) (eb) | ||
:* Es gibt den 1. Eintopfsonntag, der zukünftig an jedem 1. Sonntag des Monats stattfinden soll. ([[VW]], 28.9.1933) (eb) | :* Es gibt den 1. Eintopfsonntag, der zukünftig an jedem 1. Sonntag des Monats stattfinden soll. ([[VW]], 28.9.1933) (eb) | ||
:* Es ergeht die ministerielle Anordnung für die preußischen Schulen, Vererbungslehre und Rassenkunde in den Abschlussklassen sämtlicher Schulen als Pflichtprüfungsstoff zu behandeln. ([[Schulblatt]], Nr.11, 1.11.1933, S.113) (eb) | :* Es ergeht die ministerielle Anordnung für die preußischen Schulen, Vererbungslehre und Rassenkunde in den Abschlussklassen sämtlicher Schulen als Pflichtprüfungsstoff zu behandeln. ([[Schulblatt]], Nr.11, 1.11.1933, S.113) (eb) | ||
:* Das für den 24./25. Juni in Altenkirchen geplante Gefolgschaftstreffen der HJ mit einer großen Sonnenwendfeier findet am 1.Oktober statt. ([[Siegblätter]] 22.6.1933, S. 5) (eb) | |||
:'''4. Oktober''' - Mit dem ''Schriftleitergesetz'' ([[Reichsgesetzblatt]], Nr. 111, 7.10.1933, S.713-717) werden alle Zeitungen und Zeitschriften vom Staat beaufsichtigt. Jüdische Schriftleiter sind nicht zugelassen. (eb) | :'''4. Oktober''' - Mit dem ''Schriftleitergesetz'' ([[Reichsgesetzblatt]], Nr. 111, 7.10.1933, S.713-717) werden alle Zeitungen und Zeitschriften vom Staat beaufsichtigt. Jüdische Schriftleiter sind nicht zugelassen. (eb) | ||
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:'''18. Oktober''' - Es wird berichtet, dass Arbeitskräfte des Lagers des Freiwilligen Arbeitsdienstes ''Mackensen'' auf der Glockenspitze die Wied durch Begradigung von Schleifen regulieren, um Wiesenland zu gewinnen ([[VW]], 18.9.1933) (eb) | :'''18. Oktober''' - Es wird berichtet, dass Arbeitskräfte des Lagers des Freiwilligen Arbeitsdienstes ''Mackensen'' auf der Glockenspitze die Wied durch Begradigung von Schleifen regulieren, um Wiesenland zu gewinnen ([[VW]], 18.9.1933) (eb) | ||
:'''19. Oktober''' - In einem Inserat "Zum 75. Geburtstag der Kaiserin" bietet Gertrud Zillich, Altenkirchen, drei Schriften an, die sie im Selbstverlag vertreibt: 1. Lebenskräfte der Familie, 2. Leidgeprüft, 3. Die Heimfahrt unserer Kaiserin (5. Aufl., Volksausgabe zu 1,- Mk., geb. 2,- Mk., mit Goldschnitt 3,- Mk.) (Aufwärts. Christliches Tageblatt Nr. 222, 19.10.1933, S. 4). (ak) | |||
:'''26. Oktober''' - Bauunternehmer Ferdinand Becker übernimmt den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden der Westerwald-Bank Hachenburg, der zuküntig immer einem Mitglied aus Altenkirchen zufallen soll. ([[Krauß/Gerz 2012]], S.74) (eb) | :'''26. Oktober''' - Bauunternehmer Ferdinand Becker übernimmt den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden der Westerwald-Bank Hachenburg, der zuküntig immer einem Mitglied aus Altenkirchen zufallen soll. ([[Krauß/Gerz 2012]], S.74) (eb) | ||
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:* Ein Reichstrauertag zum Gedenken der Opfer des 9.11.1923 wird angeordnet. ([[VW]], 9.11.1933) (eb) | :* Ein Reichstrauertag zum Gedenken der Opfer des 9.11.1923 wird angeordnet. ([[VW]], 9.11.1933) (eb) | ||
:'''11. November''' - In der Stadthalle Altenkirchen findet eine große Kundgebung des Kreisbauernstandes statt (General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Nr. 14.782, 11.11.1933, S. 9). (ak) | |||
:'''12. November''' - Es findet die 9.[[Reichstagswahl]] zur Bestätigung einer NSDAP-Einheitsliste und Volksabstimmung über den Austritt aus dem Völkerbund statt. ([[Amtsblatt]] Nr. 49 21.10.1933) In der Volksabstimmung stimmen in der Stadt von 2536 abgegebenen Stimmen 2520 mit Ja und 6 mit Nein, 10 sind ungültige Stimmen. ([[VW]], 13.11.1933) (eb) | :'''12. November''' - Es findet die 9.[[Reichstagswahl]] zur Bestätigung einer NSDAP-Einheitsliste und Volksabstimmung über den Austritt aus dem Völkerbund statt. ([[Amtsblatt]] Nr. 49 21.10.1933) In der Volksabstimmung stimmen in der Stadt von 2536 abgegebenen Stimmen 2520 mit Ja und 6 mit Nein, 10 sind ungültige Stimmen. ([[VW]], 13.11.1933) (eb) | ||
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:'''13. November''' - Die Deutsche Evangelische Kirche (DC) gibt sich ein Grundsatzprogramm, das eine "Vollendung der Reformation", "Entfernung des Undeutschen" aus dem Gottedienst, "Entjudung" des Evangeliums und ein "artgemäßes Christentum" vorsieht, das einen "heldischen Jesus" anbetet. (www.wikipedia.de: Artikel Kirchenkampf) (eb) | :'''13. November''' - Die Deutsche Evangelische Kirche (DC) gibt sich ein Grundsatzprogramm, das eine "Vollendung der Reformation", "Entfernung des Undeutschen" aus dem Gottedienst, "Entjudung" des Evangeliums und ein "artgemäßes Christentum" vorsieht, das einen "heldischen Jesus" anbetet. (www.wikipedia.de: Artikel Kirchenkampf) (eb) | ||
:'''18. November''' - Am Amtsgericht wird nach dem Reichserbhofgesetz auf Anordnung des Justizministers ein Anerbengericht für die Bezirke der Amtsgerichte Altenkirchen, Daaden, Kirchen und Wissen eingerichtet. ([[Gesetzsammlung]], Nr. 74, 1.12.1933, S.414-415) (eb) | :'''18. November''' - Am Amtsgericht wird nach dem Reichserbhofgesetz auf Anordnung des Justizministers ein Anerbengericht für die Bezirke der Amtsgerichte Altenkirchen, Daaden, Kirchen und Wissen eingerichtet. ([[Gesetzsammlung]], Nr. 74, 1.12.1933, S.414-415) (eb) Das Anerbengericht Altenkirchen tagt erstmals im April 1934, vgl. Eintrag unter 16. April 1934. (ak) | ||
:'''19. November''' - Es findet eine Feier des 450. Geburtstags von Martin Luther mit Ausstellung, Gemeindefeier und Gottesdienst statt. ([[VW]], 20.11.1933) (eb) | :'''19. November''' - Es findet eine Feier des 450. Geburtstags von Martin Luther mit Ausstellung, Gemeindefeier und Gottesdienst statt. ([[VW]], 20.11.1933) (eb) | ||
:'''27. November''' - Das Amt Altenkirchen sei frei von Arbeitslosen, dank der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Regierung. Große Rodungsarbeiten bei Oberwambach und Wegebau Isert-Racksen-Volkerzen sollen Beschäftigung auch über den Winter bieten (General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Nr. 14.794, 27.11.1933, S. 4; ähnliche Erfolgsmeldung ebd. Nr. 14.801, 05.12.1933, S. 9). (ak) | |||
:'''15. Dezember''' - Durch das ''Gesetz über die Anpassung der Landesverwaltung an die Grundsätze des nationalsozialistischen Staates'' werden alle kollegialen Beschlussorgane abgeschafft. Entscheidungen trifft in der Stadt allein der Bürgermeister. ([[Gesetzsammlung]], Nr. 79, 19.12.1933, S.475-479) (eb) | :'''15. Dezember''' - Durch das ''Gesetz über die Anpassung der Landesverwaltung an die Grundsätze des nationalsozialistischen Staates'' werden alle kollegialen Beschlussorgane abgeschafft. Entscheidungen trifft in der Stadt allein der Bürgermeister. ([[Gesetzsammlung]], Nr. 79, 19.12.1933, S.475-479) (eb) |
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