Landesherrschaft

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Politische Entscheidungszentren der Landesherrschaft


Zusammengestellt von Eberhard Blohm auf Basis von AKdia/AKdia 2011


1131

Urkundliche Ersterwähnung von Altenkirchen in einer Urkunde von Papst Innocenz II. zur Bestätigung von Besitzansprüchen des Stifts St. Cassius und Florentius in Bonn. Das Stift besitzt den Hof Altenkirchen, die Kirche mit Kapellen und den zugehörigen Zehnten. Der Oberhof bzw. Haupthof Altenkirchen ist also Sitz einer lokalen Verwaltung der geistlichen Grundherrschaft, zugleich existiert schon eine Pfarrkirche, der Kapellen unterstehen.


Grafschaft Sayn

1174

Die Grafen von Sayn kommen in den Besitz der Vogtei des Cassiusstifts in Bonn. Es spricht einiges dafür, dass die Sayner die Vogtei erst im Laufe der 1170er Jahre erworben haben.

1247

Graf Heinrich III. von Sayn verstirbt in der Silvesternacht 1246.Seine Witwe Mechthild von Sayn überlässt den vier Söhnen der älteren saynischen Erbtochter, der Gräfin Adelheid von Sponheim, große Teile der saynischen Herrschaft und der saynischen Güter. Diese gelangen so an die Grafen von Sponheim. Anders als z. B. Burg und Stadt Hachenburg oder Burg Freusburg findet Altenkirchen keine direkte Berücksichtigung in den Einzelbestimmungen zur Erbfolge.

1294

Die Grafschaft Sayn wird geteilt. Altenkirchen fällt an Graf Johann I. von Sayn. Dieser macht Hachenburg zur Residenz, das so zum Hauptort der Grafschaft aufsteigt.

1308

Der Sohn Johanns I., Gottfried von Sayn, wird Mitregent.

1314

In einer Urkunde des König Ludwig der Bayer an Graf Gottfried II. von Sayn werden Hachenburg und u.a. Altenkirchen die Privilegien einer Stadt wie Wetzlar verliehen.

1327

Da Graf Gottfried II. kinderlos war, folgt ihm sein Halbbruder Johann II. von Sayn in der Regentschaft.

1359

Seinem Vater folgt in der Regentschaft Graf Johann III. von Sayn.

1408

Seinem Vater folgt in der Regentschaft Graf Gerhard I.

1419

Vormundschaftsregierung für Dietrich I. und Gerhard II. von Sayn durch Wilhelm von Sayn, Bruder von Johann IV.

1437

Teilung des Erbes zwischen den Brüdern Dietrich und Gerhard II., wobei Dietrich (bis 1452) u.a. die Grafschaft Sayn behält.

1452

Nach dem Tod seines kinderlosen Bruders übernimmmt Graf Gerhard II. die Regentschaft.

1493

Mit dem Tod Graf Gerhard II. von Sayn tritt gemäß seinem Testament von 1491 sein Sohn Graf Gerhard III. von Sayn die Landesherrschaft an.

1506

Graf Johann VIII. von Sayn (1491-1529) übernimmt die Grafschaft von seinem Onkel. Bis zur Volljährigkeit regiert seine Mutter Maria mit.

1529

Vormundschaftsregierung der Witwe Johanns VIII., Ottilie von Nassau-Saarbrücken, für ihren Sohn Graf Johann IX. von Sayn (1518-1560) wohl bis 1536.

1536

Graf Johann IX. von Sayn (1518-1560) übernimmt bis 1542 die Grafschaft allein, danach ist sein Bruder Sebastian II. von Sayn (1520-1573) an der Regierung beteiligt.

1542

Die Brüder Johann IX. und Sebastian II. regieren die Grafschaft (bis 1555) gemeinsam.

1555

Teilung der Grafschaft Sayn. Schloss und Stadt Altenkirchen fallen an Graf Johann IX. Erbschaftsteilung zwischen Graf Johann IX. von Sayn und seinem seit 1542 an der Regierung beteiligten Bruder, Graf Sebastian von Sayn; dabei fallen u.a. Schloss und Stadt Altenkirchen ("Aldenekirchen") sowie Schloss und Stadt Hachenburg an Graf Johann IX.

1560

Mit dem Tod Graf Johanns IX. von Sayn tritt Graf Adolf von Sayn (1538-1568) die Nachfolge seines Vaters in der Doppelregentschaft an.

1568

Nach dem Tod des Grafen Adolf werden seine Brüder Hermann Graf von Sayn (1543-1588) und Heinrich Graf von Sayn (1539-1606) zunächst gemeinsame Regenten.

1588

Der Bruder des Grafen Hermann, Graf Heinrich IV. von Sayn, der 1568 bei der Teilung der Grafschaft auch noch die Herrschaft über Freusburg und Homberg übernommen hatte, übernimmt die wieder vereinigte Grafschaft.

1606

Die Grafschaft Sayn fällt nach dem Tode des letzten Grafen Heinrich IV. an seine Nichte Anna Elisabeth von Sayn, die mit Wilhelm III.von Sayn-Wittgenstein-Sayn (1569-1623) verheiratet ist.

1623

Durch den Tod Graf Wilhelms III. von Sayn-Wittgenstein fällt die Grafschaft an Graf Ernst zu Sayn-Wittgenstein und Homburg (1600-1632).

1632

Nach dem Tode des Grafen Ernst von Sayn-Wittgenstein-Sayn, Sohn von Anna Elisabeth von Sayn, wird sein Sohn Ludwig zum Erben eingesetzt, für den seine Mutter Gräfin Louise Juliane die Vormundschaft übernimmt.

1637

Tod Ludwigs von Sayn-Wittgenstein-Sayn mit 7 Jahren. Ludwig Casimir von Wittgenstein lässt ein Besitzergreifungspatent für sich und Gräfin Louise Juliane ausstellen und sich huldigen.

1642

Christian zu Sayn-Wittgenstein wird von seinen Brüdern als Graf von Sayn eingesetzt und besetzt "mit dem Ende des Jahres" (bis 1662) Amt und Schloss Altenkirchen, das er zur Dauerresidenz macht.

1648

Im Westfälischen Frieden wird eine Rückgaberegelung für die Grafschaft Sayn ausgehandelt.

1651

Teilungsvertrag der Erbtöchter, der die Grafschaft Sayn in eine Grafschaft Sayn-Altenkirchen und eine Grafschaft Sayn-Hachenburg teilt.


Grafschaft Sayn-Altenkirchen unter der Herrschaft von Sachsen-Eisenach

1661

Durch Heirat der Gräfin Johannette fällt die Grafschaft Sayn-Altenkirchen an Johann Georg I. von Sachsen-Eisenach.

1686

Gräfin Johannette übernimmt mit dem Tod ihres Gatten die Regentschaft in den Grafschaft. Der zweite Sohn Johann Wilhelm von Sachsen-Eisenach erhält aufgrund des Testaments seiner Eltern vom Jahre 1685 zu seiner standesgemäßen Lebenshaltung bereits 1686 die von seiner Mutter an das Haus Sachsen-Eisenach gebrachte Grafschaft Sayn-Altenkirchen mit aller Landeshoheit.

1697

Gräfin Johannette tritt ihrem Sohn Herzog Johann Wilhelm von Sachsen-Eisenach die Grafschaft ab.

1729

Durch den Tod Johann Wilhelms wird Herzog Wilhelm Heinrich von Sachsen-Eisenach Landesherr der Grafschaft.


Grafschaft Sayn-Altenkirchen unter der Herrschaft von Brandenburg-Ansbach

1741

Durch den Tod des kinderlosen Wilhelm Heinrich von Sachsen-Eisenach fällt die Grafschaft Sayn-Altenkirchen durch Erbgang an Karl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach.

1757

Mit dem Tode des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich übernimmt Markgraf Christian Friedrich Carl Alexander von Brandenburg-Ansbach die Landesherrschaft.

1783

Der kinderlos gebliebene Markgraf Alexander schließt einen Staatsvertrag mit seinem Vetter König Georg III. von Großbritannien über die Grafschaft Sayn-Altenkirchen. Gegen Zahlung von 60.000 Reichsthalern wird Großbritannien der Mitbesitz eingeräumt sowie die Erbfolge geregelt. Der Markgraf behält sich die Hoheitsrechte auf die Grafschaft zu Lebzeiten vor.

Mit der in Altenkirchen stattfindenden Huldigung für den britischen König, entgegengenommen vom britischen Rat Ompteda, wird Großbritannien der Mitbesitz der Grafschaft Sayn-Altenkirchen gemäß dem Vertrag vom 23. Juni 1783 eingeräumt. Das aus demselben Vertrag resultierende Erbrecht hat Großbritannien 1791 nicht in Anspruch genommen

1791

Markgraf Christian Friedrich Alexander von Brandenburg-Ansbach verkauft seine Markgrafschaft und die Grafschaft Sayn-Altenkirchen an König Friedrich Wilhelm II. von Preußen, der auf seine Lebenszeit die Regentschaft übernimmt. Diese Aufgabe überträgt er Karl August von Hardenberg. Die politischen Entscheidungen werden in Ansbach getroffen.

1797

Durch den Tod Friedrich Wilhelms II. wird Friedrich Wilhelm III. preußischer König.


Grafschaft Sayn-Altenkirchen unter der Herrschaft des Herzogtums Nassau

1802

Der Fürst von Nassau-Usingen nimmt die Grafschaft Sayn-Altenkirchen im Vorgriff auf die Ergebnisse des Reichsdeputationshauptschlusses in Besitz.

1803

Mit dem Tode Carl Wilhelms Fürst von Nassau-Usingen geht die Herrschaft auf seinen Bruder Friederich August Fürst von Nassau-Usingen über.


Altenkirchen wird Teil des Königreichs Preußen

1815

In einem in Wien geschlossenen Vertrag tritt Oranien seine gesamten deutschen Besitzungen an Preußen ab, das am gleichen Tag, vertreten durch Fürst von Hardenberg, mit dem Herzogtum Nassau, vertreten durch Staatsminister Marschall, durch Vertrag einen Gebietstausch vereinbart, der das Amt Altenkirchen zu Preußen bringt. Am 21. Juni erfolgt die Besitzergreifung der bisherigen nassauischen Besitzungen durch Preußen nach dem Vertrag vom 31. Mai.

1840

Durch den Tod Friedrich Wilhelms III. wird Friedrich Wilhelm IV. preußischer König.

1857

Friedrich Wilhelm IV. übergibt aus Krankheitsgründen seinem Bruder Wilhelm die Regentschaft.

1861

Durch den Tod seines Bruders wird Wilhelm preußischer König.


Altenkirchen im Kaiserreich

1871

Der preußische König Wilhelm wird zum Kaiser des Deutschen Reiches proklamiert.

1888

Durch den Tod Wilhelms I. am 9. März wird Friedrich III. deutscher Kaiser und preußischer König. Durch den Tod Friedrich III. am 15. Juni wird Wilhelm II. deutscher Kaiser und preußischer König.


Altenkirchen in der Weimarer Republik

1918

Mit der Abdankung des deutschen Kaisers und preußischen Königs wird das Deutsche Reich am 9. November eine Republik.

In Berlin übernimmt am 12. November der Arbeiter- und Soldatenrat für Großberlin das preußische Staatsministerium. Einen Tag später bildet er einen Rat der Volksbeauftragten für Preußen. Dieser erlässt am 23. Dezember eine Verordnung über eine verfassungsgebende Landesversammlung.

1919

Wahl der verfassungsgebenden Landesversammlung am 26. Januar 1919.

1920

Die verfassunggebende Versammlung verabschiedet am 30. November die Verfassung des Freistaats Preußen, die die erste (und letzte) demokratische Verfassung Preußens ist.


Altenkirchen im Nationalsozialismus

1933

Der Reichstag nimmt am 23. März das "Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich" (= Ermächtigungsgesetz)an. Das Deutsche Reich hört auf, parlamentarische Demokratie zu sein und wird zur Einparteienherrschaft durch die NSDAP.

1934

Durch das "Gesetz über den Neuaufbau des Reiches" vom 30. Januar 1934 wird das Land Preußen faktisch aufgehoben. Es ist jetzt Gebietskörperschaft des Reiches ohne eigene politische Befugnisse. Die Verwaltungszuständigkeiten in Koblenz und Altenkirchen bleiben unberührt.


Altenkirchen in der Besatzungszeit

1945

Amerikanische Truppen besetzen von Westen kommend nach dem Rheinübergang den Kreis Altenkirchen (am 26. März die Stadt Altenkirchen). Die örtlichen Kommandanten suchen nach unbelasteten deutschen Verwaltungsfachleuten.

Die amerikanische Besatzungsmacht richtet (am 1. Juni) eine Besatzungszone "Mittelrhein-Saar" mit Sitz einer deutschen Zivilverwaltung in Neustadt/Weinstraße ein. Koblenz wird Sitz des für Altenkirchen zuständigen Regierungspräsidiums.

In Berlin bilden die Alliierten am 5. Juni mit der Proklamation Nr. 1 einen Kontrollrat als oberste gesetzgebende Gewalt in Deutschland.

Französische Truppen übernehmen ab dem 10. Juli die bisherige amerikanische Besatzungszone "Mittelrhein-Saar", lösen diese auf und schaffen zunächst u. a. für den Regierungsbezirk Koblenz die Verwaltungseinheit Rheinland-Hessen-Nassau.

1946

Die französische Besatzungsmacht verfügt die Gründung eines Landes Rheinland-Pfalz in ihrer Besatzungszone und die Einberufung einer verfassunggebenden Versammlung. Nach der Annahme der Verfassung am 18. Mai 1947 fallen die politischen Entscheidungen unter der Kontrolle der französischen Besatzungsmacht in Koblenz (bis Mai 1951), dann in Mainz.

Altenkirchen in der Bundesrepublik Deutschland

1949

Der Rat der Alliierten Hohen Kommission erklärt am 21. September das Inkrafttreten des Besatzungsstatuts.

Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland (Bonner Republik) fallen die bundesstaatlichen Entscheidungen in Bonn. Rheinland-Pfalz hat vier von 41 Stimmen.

1955

Das formelle Ende des Besatzungsregimes in der Bundesrepublik Deutschland wird durch die Alliierte Hohe Kommission am 5. Mai verkündet, die damit auch ihre Auflösung bekannt gibt.

1990

Mit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten zur Bundesrepublik Deutschland (Berliner Republik) am 3. Oktober fallen die bundesstaatlichen Entscheidungen in Berlin. Rheinland-Pfalz hat vier von 69 Stimmen im Bundesrat.





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